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Donnerstag, 12. September 2024

Zyklonenbahnen

Schon zum zweiten Mal dieses Jahr reden wir von einer sogenannten VB-Wetterlage, welche am Wochenende den Osten von Europa betrifft. Doch was ist das eigentlich?

Der deutsche Meterologe Wilhelm Jacob von Bebber erstellte schon 1891 die Theorie, dass Tiefdruckgebiete immer wieder zu bestimmten Zeiten die gleiche Spure nutzen.
Er nummerierte die Zugstraßen durch und somit erhielt man schon sehr früh ein Bild über die Zugbahnen der Tiefdruckgebiete in Europa.

1952 nahmen Paul Hess und Helmut Brezowsky die Zugbahnen in den Katalog der Großwetterlagen auf. 

I: Tief vom Atlantik nördlich an Großbritannien vorbei Richtung Nordosten über das Europäische Nordmeer bis Nordskandinavien (Ia), dann weiter Richtung Südost (Ib), Ost (Ic) oder Nordost (Id).

II: Tief vom Atlantik nördlich an Großbritannien vorbei Richtung Osten über Zentral- bzw. Südskandinavien nach Nordosteuropa.

III: Tief vom Atlantik nördlich an Großbritannien vorbei Richtung Südosten über Südskandinavien nach Osteuropa.

IV: Tief vom Atlantik über den Südteil von Großbritannien Richtung Nordosten über die Nordsee und Südskandinavien (IVa) oder über Norddeutschland (IVb) nach Nordosteuropa.

V: Tief vom Atlantik südlich von Großbritannien südostwärts über Frankreich in den Mittelmeerraum (Va). Tief vom nördlichen Mittelmeerraum nord- bzw. nordostwärts Richtung Nordosteuropa (Vb), Richtung Osten (Vc) oder Richtung Südosten (Vd).

Heutzutage benutzt man quasi nur noch den Begriff Vb-Wetterlage, weil diese am häufigsten vorkommt und am stärksten Ausmaße über Europa hat. Vb-Wetterlage tretten in der Regel bis zu 2 mal im Jahr auf und bringen im Durchschnitt 100 bis 300 l/m². Durch den Klimawandel und auch immer wärmere Meere, können die Wolken immer mehr Feuchtigkeit aufnehmen, wodurch die Niederschlagsmengen deutlich in die Höhe gehen. 



Quellen : van Bebber 1891, Deutscher Wetterdienst

Freitag, 5. Juli 2024

Halo Lichteffekt

Damit Halos entstehen können, müssen sich Eiskristall in größer Höhe entwickelen. Meistens erkennt man die an den Cirruswolken die am Himmel sind. Wasser kristallisiert zu dünnen sechseckigen Kristallplättchen und diese sind verantwortlich für die Bildung von Halos. 

Das Sonnenlicht wird beim Eindringen in solche Eiskristalle gebrochen und tritt in Abhängigkeit von der Orientierung der Kristalle und dem Einfallswinkel des Lichts nach (mehrfacher) Reflexion im Inneren der Kristalle wieder aus. Beim Austritt wird es ein weiteres Mal gebrochen. Die Lichtbrechung ist dabei für die sichtbare Aufspaltung der Farben des Lichts verantwortlich. 

Auch um den Mond lassen sich Haloeffekte beobachten. Allerdings ist das menschliche Auge bei geringer Lichtintensität kaum in der Lage, Farben wahrzunehmen, weshalb die schwächeren Mond-Halos weiß erscheinen.

Es können, je nach Lichtaustritt und Beobachtungsposition 17 verschiedene Formen von Halos auftreten. Diese können einzeln oder auch zusammen auftreten.

Die häufigsten und bekanntesten Lichteffekte sind der 22° Ring und die linke und rechte Nebensonne.


22° Ring
Von Patrick Looß


Linke und rechte Nebensonne
Von Neptuul 


Wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, kann man auch direkt mehrere Lichteffekte sehen.

8 Lichteffekte auf einmal
Von Donstruck

Die ersten bestätigten Sichtungen der Halo Lichteffekte stammen aus dem Jahr 312. 1592 wurde gooe Halolichteffekt in einem Gemälde dargestellt. 





Mittwoch, 3. Juli 2024

Hurrikanes in Europa

Nicht selten entstehen auf dem Atlantik Hurrikanes, welche im weiteren Verlauf in Richtung Europa ziehen. In den meisten Fällen schwächen sie sich dabei ab und wir bekommen die außertropischen Überreste ab. Wir bemerken das Tief dann noch durch starke Winde, starke Regenfälle und auch mal Tornados. In den Alpen kann es zu stärkerem Schneefall kommen. Was viele nicht wissen - Offiziell gab es in Europa schon 2 Hurrikanes. 2005 ist der Hurrikan Vince auf den Südwesten Spaniens getroffen. 2020 waren es die subtropischen Überreste vom Hurrikan Alpha. Aktuell wird noch gestritten ob der Hurrikan Debbie 1961 nicht noch Irland heimgesucht hat.

Hurrikane Vince kurz vor der Insel Madeira


Das Königliche-Niederländische Meteorologische Institut prognostizierte in einem im April veröffentlichten Artikel, dass die globale Erwärmung bis zum Jahr 2100 die Gefahr von Hurrikans in Westeuropa erhöhen wird. Ein Modell prognostizierte einen Anstieg der Wirbelstürme mit orkanartigen Winden in Westeuropa von 2 auf 13. Die Studie ergab, dass günstige Bedingungen für tropische Wirbelstürme sich 1.100 km nach Osten ausdehnen würden.
Eine separate Studie der Universität Castilia-La Mancha prognostizierte, dass sich bis zum Jahr 2100 Hurrikans direkt im Mittelmeer bilden können und somit weitere Länder bedrohen werden. Diese Hurrikanes sollen dann schnell, extreme Aufbauen aber auch gleichzeitig wieder schnell zusammenbrechen. Dies wäre vor allem eine Gefahr für die zahlreichen Inseln im Mittelmeerraum. Zwischen Entstehung und Zeit zur Evakuierung bleiben dann nur noch teilweise Stunden.



 Gaertner, M. A., D. Jacob, V. Gil, M. Dominguez, E. Padorno, E. Sanchez, and M. Castro (2007), Tropical cyclones over the Mediterranean Sea in climate change simulations, Geophys. Res. Lett., 34, L14711, doi:10.1029/2007GL029977.


Haarsma et al., 2013, More hurricanes to hit Western Europe due to global warming, Geophysical Research Letters, DOI: 10.1002/grl.50360

Reale, O., and R. Atlas. 2001: Tropical Cyclone-Like Vortices in the Extratropics: Observational Evidence and Synoptic Analysis, Weather and Forecasting, 16, No. 1, pp. 7-34.

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